12.08.2019
Dieser Artikel wurde 1x empfohlen.Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können unter Stress leiden. Von Tierärztin Dr. Kathrin Minck erfahren Sie, wie Stress bei den Vierbeinern entsteht und wie Sie Ihren Lieblingen helfen können, damit klarzukommen.
1. Warum leiden nicht nur Menschen, sondern auch Hunde unter Stress?
Stress wird als "unspezifische Antwort des Körpers auf Anforderungen" definiert. Jedes Säugetier kann somit unter Stresssymptomen leiden. Und sogar Pflanzen können auf Stress reagieren.
2. Was sind häufige Ursachen dafür, dass sich Ihr Hund gestresst fühlt?
Bei uns Menschen werden Stresssymptome zum Beispiel durch Arbeitsüberlastung, Zeitmangel, Beziehungsprobleme oder Ängste ausgelöst. Das ist bei Hunden nicht anders. Wie beim Menschen sind die Stressauslöser bei jedem Tier individuell. Hunde können unter anderem Stress durch Artgenossen haben. Territorialverhalten ist eine häufige Ursache. Auch Angst-Stress ist nicht selten. Die Ängste werden durch Tierarztbesuche, Silvesterknaller oder Autofahrten ausgelöst.
3. Wie können Sie erkennen, ob Ihr Hund Stress empfindet?
Die Bandbreite der körpersprachlichen Stress-Symptome, die wir Menschen erkennen können, ist groß. Beschwichtigungsgesten wie häufiges Lecken der Zunge über das Maul, vermehrtes Gähnen, Schwanzwedeln und den Blick senken sind nur einige. Abreagieren durch Beißen und Zerren an der Leine sowie Zerstören von Gegenständen sind vielen Hundehaltern bekannt. Vermehrtes Lecken an den Extremitäten oder auch chronische Magen-Darm- Beschwerden sind hinsichtlich einer Stresssymptomatik tierärztlich abzuklären.
4. Was können Sie tun, wenn Ihr Hund Stress empfindet?
Erst einmal sollten Sie immer ruhig und souverän bleiben. Bei hektischen oder lauten Reaktionen wird sich der Stress des Hundes noch verstärken. Wenn bestimmte Situationen Stress auslösen, hilft es, diese zu üben. Zum Beispiel Autofahrten, Begegnungen mit anderen Hunden, Tierarztbesuche oder auch das Alleine-Bleiben. Es ist ratsam, hierfür einen Hundetrainer hinzuzuziehen. Medikamentöse Hilfe sollten Sie sich nur in Ausnahmefällen holen. Auch homöopathische Mittel und Pheromon-Präparaten können unterstützen.
5. Wie können Sie den Jagdtrieb Ihres Hundes eindämmen?
Der Jagdtrieb zählt zu den Ur-Instinkten des Hundes. Ohne Jagd kein Futter. Bei vielen unserer domestizierten Haushunde kommt er auch heute noch durch. Dabei dient der Jagdtrieb aber nicht mehr der Futterbesorgung, sondern macht Ihren Hund schlicht und einfach glücklich. Vielfach wird er mit einem Erfolgserlebnis belohnt. Beim Jagen werden Hormone ausgeschüttet, die den Hund in einen positiven Ausnahmezustand versetzen. Dieses Verhalten abzutrainieren ist, – wenn überhaupt möglich – ein langer und trainingsintensiver Weg. In vielen Hundeschulen werden "Anti-Jagdseminare" angeboten.
6. Worauf sollten Sie bei der Wahl Ihrer Hundeleine achten?
Ihr Hund hat einen ausgeprägten Jagdtrieb? Dann sollte er zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz Ihrer Umwelt immer an der Leine gesichert werden. Schnell ist im jagdlichen Beuteverhalten eine Straße überquert – Mensch und Tier kommen in Gefahr. Die heutige Auswahl an Sicherungen ist groß. Sie umfasst Hundegeschirre, Halsbänder und Leinen jeglicher Art. Die Leine sollten Sie immer der Größe und dem Gewicht Ihres Hundes anpassen. Welches Material Sie wählen – ob Leder, Kunststoff oder Biothane – bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Vorsicht gilt jedoch bei Flexileinen. Das dünne Kunststoffseil kann Sie und Ihren Hund verletzen.
7. Wie kommt es, dass mein Hund zuhause sehr gut auf Kommandos hört, aber all das vergisst, sobald der Jagdtrieb einsetzt?
Zuhause ist Ihr Hund in einer reizarmen Umgebung. Es gibt wenig Ablenkung. So hat er keine Probleme, sich auf Ihre Kommandos zu konzentrieren. Da Ihr Hund aber ein Sichtjäger ist, setzt der Jagdinstinkt automatisch ein, sobald draußen ein Vogel vorbei fliegt oder ein Hase über die Wiese rennt. Der Ur-Instinkt Ihres Vierbeiners ist sofort geweckt und Ihre Kommandos werden nachrangig. Bei manchen Hunden ist der Ur-Instinkt "Jagdtrieb" sehr stark ausgeprägt und bei anderen durch gezielte Domestikation und Züchtung nahezu verschwunden.
So können Sie die Zeit mit Ihrem Vierbeiner noch unbeschwerter genießen
Ihre Weggefährten sind treue Freunde und zuverlässige Seelentröster. Dank ihnen sind Sie ausgeglichener, gesünder und glücklicher. Kurzum: Sie machen Ihr Leben doppelt so schön. Daran können auch kleine Missgeschicke nichts ändern. Die entspannten Stunden beim Herumtollen sollten Sie unbeschwert genießen können. Hierbei hilft eine Tierhalterhaftpflicht-Versicherung. Falls doch mal etwas passieren sollte, kümmert sie sich um die finanziellen Folgen. Denn als Tierhalter haften Sie auch, wenn Sie keine Schuld trifft. Wenn jemand von Ihnen Schadenersatz fordert, steht sie Ihnen zur Seite. Ist die Forderung berechtigt, leistet sie Schadenersatz. Ist sie unberechtigt, wehrt sie die Ansprüche gegen Sie ab. Notfalls auch vor Gericht. Der Schutz erstreckt sich auf alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden.