19.12.2024
Jan Hanstein, Philipp Schüler und Letizia Mohr sind seit einem Jahr bei uns in der Haftpflichtkasse zur Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen. Zusammen mit dem Erasmus-Programm hatten die drei die Möglichkeit, ein dreiwöchiges Auslandspraktikum zu absolvieren. Jan hat sich für einen Aufenthalt in Dublin entschieden und Philipp und Letizia waren gemeinsam in Namibia. Was sie dort erlebt haben und wie ihnen ihre Ausbildung bisher gefällt, erfahren Sie in diesem Interview!
Hallo Jan, Philipp und Letizia! Ihr seid alle drei schon im zweiten Lehrjahr Auszubildende hier. Wie seid ihr auf die Haftpflichtkasse aufmerksam geworden und wieso habt ihr euch für eine Ausbildung im Versicherungswesen entschieden?
Jan: Durch meinen Bruder, der mich auf das Thema Versicherungen aufmerksam gemacht hat, habe ich Interesse daran entwickelt. Besonders die Haftpflichtkasse hat mich direkt angesprochen, als ich einen Flyer in der Schule gesehen habe, während ich dort ein Konzert hatte.
Philipp: Über einen Bekannten, der mir von der Haftpflichtkasse erzählt hat und meinte, dass hier Auszubildende gesucht werden. Da ich mich schon immer für den kaufmännischen Bereich interessiert habe, habe ich mich direkt beworben, als ich die Ausschreibung gesehen habe.
Letizia: Mein Bruder hat mir den Bereich Versicherungen näher gebracht, speziell auf die Haftpflichtkasse. Das Thema fand ich sehr spannend, weshalb ich mich ebenfalls beworben habe.
In welcher Abteilung arbeitet ihr derzeit und wie empfindet ihr die Ausbildung bisher generell? Würdet ihr sagen, dass ihr euch wohlfühlt?
Jan: Momentan arbeite ich in der Vertragsabteilung Firmenkunden, welche ich als sehr interessant empfinde, da mir im Tagesgeschäft eine hohe Vielfalt an Aufgaben und Vorgängen begegnet. Im Allgemeinen muss ich sagen, dass mir die Ausbildung echt viel Spaß macht. Wenn ich es auf einen einzigen Aspekt herunterbrechen müsste, würde ich mich für die Mitarbeiter entscheiden. Erst durch die gemeinsame Zusammenarbeit, das gute Klima, die gegenseitige Unterstützung bekommt die Ausbildung ein Profil, ein Gesicht. Das macht sehr viel für mich aus. Auch wenn es ab und an mal ein wenig stressiger wird, muss ich doch alles in allem sagen, dass ich mich trotzdem oder vielleicht genau deswegen wohlfühle.
Philipp: Aktuell arbeite ich in der Abteilung Unfall-Vertrag. Insgesamt gefällt mir die Ausbildung bisher sehr gut. Besonders schätze ich, dass man intern stark gefördert wird, sei es durch praxisnahe Aufgaben oder die Unterstützung durch erfahrene Kollegen. Die Arbeitsatmosphäre im Betrieb empfinde ich als äußerst angenehm. Es herrscht ein offenes, unterstützendes Klima, bei dem man das Gefühl hat, wirklich Teil eines Teams zu sein. Ich fühle mich hier rundum wohl!
Letizia: Momentan bin ich bis Ende des Jahres in der PHV-Abteilung tätig und fühle mich dort sehr wohl. Die Ausbildung ist vielfältig und interessant, was mir großen Spaß macht. Ich habe bereits viele nette Kollegen kennengelernt, die mir den Einstieg erleichtert haben. Insgesamt bin ich mit meiner Zeit in der Firma und der Abteilung äußerst zufrieden und freue mich auf die kommenden Monate!
Wie seid ihr auf das Erasmus-Programm aufmerksam geworden?
Jan: Über die Berufsschule. Eine Lehrerin erwähnte das Erasmus-Programm und nachdem ich mich näher darüber informiert hatte, besprach ich mit ihr, ob es für mich geeignet sei. Sie war sich sicher und bekräftigte: „Ja, auf jeden Fall!“
Philipp & Letizia: Durch unsere Berufsschullehrerin sind wir auf das Erasmus-Projekt aufmerksam geworden, das uns die Möglichkeit bot, internationale Erfahrungen zu sammeln. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen und wir bewarben uns sofort. Heute können wir sagen, dass wir es kein Stück bereuen – die Erfahrungen und Begegnungen sind einfach unbezahlbar!
Wo habt ihr euren Erasmus-Aufenthalt verbracht und wie lange hat dieser gedauert?
Jan: Ich habe im Rahmen von Erasmus drei Wochen in Dublin verbracht, um dort zu leben und Vorlesungen rund um kaufmännische Themen zu besuchen. Untergebracht wurde ich, gemeinsam mit einem anderen Kursteilnehmer, bei einer Gastmutter.
Philipp & Letizia: Wir hatten die Gelegenheit, 22 Tage im sonnigen und sehr heißen Namibia zu verbringen, genauer gesagt in der Hauptstadt Windhoek. Dort durften wir ein 12-tägiges Praktikum absolvieren. Während des Aufenthalts haben wir in einem Guesthouse gewohnt, was man sich wie ein etwas einfacheres Hotel vorstellen kann - die Menschen dort waren unglaublich freundlich. Es war eine spannende und unvergessliche Zeit, sowohl beruflich als auch kulturell.
Wieso habt ihr euch für Dublin und Namibia entschieden?
Jan: Ich habe mich für Dublin entschieden, da es der einzige Standort ist, der direkt mit dem Zertifikat für meine Ausbildung verbunden ist. Zudem ist es mir wichtig, meine Englischkenntnisse zu verbessern, um zukünftig auch international beraten zu können. Die Praxiserfahrung, die ich dort gesammelt habe, war für mich sehr wichtig. Außerdem reizte mich die Landschaft von Irland schon immer, da musste ich diese Chance einfach ergreifen.
Philipp & Letizia: Wir hatten die Möglichkeit, beim Erasmus-Projekt mitzumachen und konnten zwischen Dublin und Namibia wählen. Für uns war Afrika schon immer ein Traumziel und Namibia schien eine unglaublich spannende Möglichkeit, nicht nur das Land, sondern auch das Arbeitsleben dort hautnah zu erleben. Als sich die Chance ergab, haben wir mich daher direkt für Namibia entschieden.
Wo habt ihr dort gearbeitet und was für Aufgaben durftet ihr übernehmen?
Jan: Ich verbrachte die Zeit an der Dublin Business School. Über den Zeitraum von drei Wochen war ich effektiv ein Student und lauschte den Vorlesungen der Dozenten, genoss aber auch die Möglichkeit, im Rahmen eines Gruppenprojekts auch selbst Präsentationen zu halten. Die Vorlesungen beinhalteten Themen wie Kommunikation, Unternehmen in Irland, Unternehmensstrukturen und -Kulturen, CSR und Ethik, Recht, Medien, Politik und persönliche Entwicklung. Ein besonderer Fokus lag im Allgemeinen natürlich auf der Verbesserung meiner Fähigkeiten im kaufmännischen Bereich. Am Ende des Aufenthalts habe ich eine Prüfung abgelegt und, nachdem ich zu Hause einen abschließenden Report verfasst hatte, ein Zertifikat erhalten.
Philipp: Mein Praktikum fand in einem 5-Sterne-Luxushotel statt, das viele spannende Einblicke hinter die Kulissen eines solchen Betriebs bot. Während meiner Zeit dort habe ich verschiedene Bereiche kennengelernt, die alle für den reibungslosen Hotelbetrieb notwendig sind. Zu meinen Aufgaben zählten unter anderem Kellnern, Arbeiten als Barkeeper und in der Lagerlogistik, sowohl am PC als auch praktisch im Lager.
Letizia: Ich arbeitete bei der Firma Gondwana im Warehouse, wo meine Hauptaufgabe darin bestand, Bestellungen für die Lodges zu bearbeiten. Ich wurde dort herzlich aufgenommen, und meine Kollegen haben mir alles gründlich gezeigt und mich bestens eingearbeitet. Diese Erfahrung war für mich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr bereichernd!
Welche Erwartungen hattet ihr an den Aufenthalt und wurden sie erfüllt?
Jan: Ich habe mich sehr auf die Einblicke in das Alltags- und Berufsleben in Dublin gefreut. Zum einen wollte ich meine beruflichen Fähigkeiten erweitern und viele Erfahrungen sammeln, zum anderen habe ich auch erwartet, im privaten Umfeld besser zurechtzukommen. Ich habe viele neue herzliche Menschen kennengelernt und konnte dadurch noch mehr lernen und mich weiterentwickeln.
Vom jetzigen Standpunkt aus kann ich sagen, dass meine Erwartungen mehr als nur erfüllt wurden. Die drei Wochen erwiesen sich als eine vortreffliche Gelegenheit, sich selbst zu organisieren, sich zurechtzufinden, die eigene Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Selbstverantwortung, gleichwohl aber auch das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit zu stärken. Die Einblicke und Eindrücke, die ich im Bereich Business erhalten durfte, sind für mich von unschätzbarem Wert und werden mich mit Sicherheit auf meiner weiteren beruflichen Reise begleiten.
Philipp: Ich hatte erwartet, ein kaufmännisches Praktikum zu absolvieren, was leider nicht der Fall war, da meine Aufgaben eher allgemeine Tätigkeiten im Hotelbetrieb umfassten. Obwohl ich mir mehr Bezug zu meinem Berufsfeld gewünscht hätte, war das Praktikum insgesamt auf keinen Fall schlecht. Besonders beeindruckt hat mich Namibia als Land: die Landschaften, die Tierwelt und die herzliche Kultur der Menschen. Man erlebt dort eine ganz andere Welt, die mit unserem Alltag kaum vergleichbar ist. Die Menschen vor Ort sind unglaublich freundlich und aufgeschlossen und ich habe auch nach meiner Rückkehr noch Kontakt zu einigen, die ich während meiner Zeit dort kennengelernt habe.
Man lernt das Leben dort aus verschiedenen Blickwinkeln kennen und versteht die Lebensumstände besser. Auf der anderen Seite wird einem auch bewusst, wie stark Namibia von Armut geprägt ist. Es gab Momente, die mich sehr zum Nachdenken gebracht haben – vor allem über die Privilegien, die wir hier in Deutschland haben. Dinge wie ein Dach über dem Kopf oder eine tägliche Mahlzeit sind dort nicht selbstverständlich, was mir die Bedeutung von Dankbarkeit nochmal ganz klar vor Augen geführt hat.
Es ist eine Erfahrung, die beruflich und persönlich unglaublich bereichert.
Letizia: Ich hatte so gut wie keine Erwartungen, als ich nach Afrika reiste. Ich wollte mich einfach überraschen lassen und sehen, was mich dort erwartet. Zu meiner Freude war meine Arbeit recht entspannt, und die Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, waren super freundlich. Es war erstaunlich, wie gut wir uns verstanden haben – das hätte ich nicht gedacht!
Ursprünglich hatte ich die Befürchtung, dass die Leute nicht so offen für Touristen sein würden. Doch das Gegenteil war der Fall: Egal wo ich war, wurde ich stets mit einem herzlichen „Hey, how are you?“ begrüßt. Diese Offenheit und Freundlichkeit haben mich wirklich beeindruckt.
Es ist faszinierend zu sehen, wie die Menschen in Afrika mit wenigen Dingen glücklich leben und Frieden finden. Im Vergleich dazu kann man Deutschland kaum heranziehen. Hier gibt es oft Menschen, die nicht einmal ein einfaches „Guten Morgen“ sagen können – sei es auf der Straße oder am Arbeitsplatz. In Afrika hingegen fühlte ich mich überall willkommen und geschätzt. Diese Erfahrung hat mir eine ganz neue Perspektive auf zwischenmenschliche Beziehungen gegeben und mir gezeigt, wie wichtig Freundlichkeit und Gemeinschaft sind.
Jetzt haben wir bereits einiges über euer Auslandspraktikum in Irland und Namibia gehört - aber was unternehmt ihr denn hier gern in eurer Freizeit, wenn ihr mal abschalten möchtet?
Jan: Am liebsten höre ich Musik oder mache sie. Des Weiteren zähle ich Bogenschießen und den Schwertkampf zu meinen Hobbies. Darüber hinaus betrachte ich auch Wirtschaft als eines meiner freizeitlichen Interessen, wie auch das Kraft- und Ausdauertraining. Gerne nutze ich meine Freizeit auch, um zu zeichnen, mit Freunden feiern zu gehen, Sprachen zu lernen oder mich mit den verschiedenen Wissenschaften auseinanderzusetzen. Außerdem lese ich gerne, wobei die Wahl der Lektüre so vielfältig, wie die der Hobbies ausfällt.
Philipp: In meiner Freizeit liebe ich es, Sport zu treiben, um den Kopf freizubekommen. Das gibt mir einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag. Außerdem verbringe ich gern Zeit mit Freunden – sei es bei einem entspannten Kinoabend oder bei gemeinsamen Gaming-Sessions.
Letizia: Ich gehe total gerne mit Freunden raus, sei es auf einen Tee oder zum Shoppen. Kinoabende dürfen da natürlich nicht fehlen – das macht einfach immer Spaß! Jeden Dienstag hab ich ein kleines Ritual: Ich treffe mich mit meiner Freundin, die auch hier arbeitet, und wir gehen zusammen in die “Sneak” im Main-Taunus-Zentrum. Das ist echt immer ein Highlight der Woche! Aber ich liebe es auch, einfach mal zuhause zu chillen und für mich zu sein. Diese Mischung aus Action und Entspannung ist einfach perfekt für mich!
Vielen Dank für das spannende Interview und alles Gute euch dreien!